Bücher

Als aus gutem Grund, nämlich fehlender Publikumswirksamkeit, nur wenigen Insidern bekannter Autor möchte ich hier nicht meine Bücher anpreisen. Stattdessen freue ich mich über Bücher, in denen ich erwähnt und zitiert werde. Eine kleine Auswahl:

sinn_diät
Rebekka Reinhard hat unter dem herrlich ironischen Titel “Die Sinn-Diät” ein Kapitel mit einem Dialog begonnen, den ich mit einer Dame führte, die vorgab, sich über klingelnde Telefone zu ärgern.
Das Buch, das zeitweise in der Spiegel-Bestsellerliste geführt wurde, ist erfreulich weit von der autistischen Idiotie der deutschen Philosophie entfernt und deshalb empfehlenswert.

Freiheit_statt_Kapitalismus

Sahra Wagenknecht hat mich nicht nur mehrfach zitiert, sondern sogar im Bundestag eine kleine Anfrage wegen meinem Vorschlag zur Tilgung der Staatsschulden gestartet. Zudem hat sie mich mit einem gewidmeten Exemplar ihres Werkes beglückt. Schade, dass sie nicht Spitzenkandidatin der FDP ist! Oder wenigstens der Linken.

Wege_zur_Vernunft

       

                                                      Mein “Unmündigkeitstheorem” fand Eingang in diesen Sammelband – Spätfolgen meines 1990 erschienenen Klassikers “Philosophische Praxis”.
Kleiner Trost für das lebenslange Berufsverbot an der Uni?
Nein, nur Anzeichen für Vernunft bei der Verfolgung Andersdenkender.

Shlomit1


Die israelische Philosophin Shlomit C. Schuster widmete in ihrem in mehrere Sprachen übersetzten Standardwerk “Philosophy Practice” einen Abschnitt Dill’s Mystical Philosophical Practice und würdigte meine Bezüge zu Zen und Taoismus. In der italienischen und chinesischen Ausgabe findet sich sogar ein Gedenkwort für Susan Sonntag.
Ich sehe noch immer die Frage “Was ist Philosophische Praxis?” als die eigentliche Frage der so Suchenden an, nicht die nach Sinn, Wahrheit, Glück oder dem guten Leben.

Angewandte_Ethik


Auf den Seiten 367 bis 370 beschäftigt sich Urs Thurnherr mit meinen “Unmündigkeitstheoremen” und zitiert einen Dialog von mir mit einem Raucher über dessen vorgegebenen Wunsch, mit dem Rauchen aufhören zu wollen. Dieser, so, Thurnherr, sei nur auf die Bestätigung seiner Unmündigkeit aus. “Dann sehe ich darin kein Problem.”, zitiert mich Thurnherr. Mein Respekt für die Autonomie des Denkens gebot es, den Willen zum Rauchen anzuerkennen. Damals ware es sogar noch gestattet und sozial angesehen.

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“Die Finanzkrise oder das Ende des Casino-
Kapitalismus?” betitelt Peter Sandmeier sein bereits in der 3. Auflage erschienenes Buch. Auf Seite 130 bemerkt er: “Interessant ist noch ein Vorschlag von Alexander Dill”, den er dann
ausführlich schildert.
Allerdings bedeutet der von mir vorgeschlagene Lastenausgleich nicht ein Ende, sondern einen Neubeginn des Kapitalismus – auch des Casino-Kapitalismus. Ganz ohne Spiel und Einsatz kann es nämlich keinen Kapitalismus geben.

 

 

 

014869240-im-zickzack-zum-erfolgRegina Michalik war einmal Bundesvorsitzende der Grünen. Die von ihr beschriebene “Kunst der zweiten Karriere” ist ihr deshalb nicht fremd. Ein Zitat von Egghead Dill aus dessen “Erfolgsfalle” weist dabei den Weg: “Wir können Erfolg ‘haben’, weil er plötzlich auftaucht. Willkürlich. Zufällig. Was wir nicht können, ist Erfolg machen oder gar vervielfältigen.” heißt es auf Seite 213.
Zu meinem Leidwesen stimmt diese Aussage noch immer.

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Falk Illing schreibt 2013 über “Deutschland in der Finanzkrise”. Bei den Themen Finanzmarktstabilisierungsgesetz und Verwicklung der Initiative Finanzstandort Deutschland ist “Der grosse Raubzug” von Dill wie auch schon bei Sahra Wagenknecht eine gute Quelle.
Übrigens auch online: www.finanzbuchverlag.de/dill

 

 

ueberschuldetes_diesseits

 

Schade, dass dieser schöne und sinnige Titel nicht in einem größeren Verlag erschien. Pierre Kaven betreibt eine ganze Reihe Werke zum Diesseits und schildert Geld von der Muschel bis zur Vervielfältigung in Form von Kapital.
Dass er dabei auch auf meinen Vorschlag für einen Lastenausgleich stieß (Seite 248), spricht für seine detaillierte Recherche. Da er aber die Flucht des Kapitals fürchtet, kann ihn mein Vorschlag nicht begeistern.

 

Wenn an der Yale University Studien zu den Deutschland- und james_boswell_the_journal_of_his_german_and_swiss_travels_1764
Schweizreisen des von mir verehrten James Boswell erscheinen, so geschehen im Jahre 2008 aus der Feder von Marlies K. Danziger, ist der Verweis auf die Rivalität von Maupertuis und Voltaire im Lichte meines Werkes “Voltaire in Potsdam” Quelle größten Vergnügens.
Dass derart exotische Themen noch behandelt werden, lässt auf die Zeit nach dem Internet hoffen.

Il pensiero e la vitaUnter dem Titel “Il pensiero e la vita” hat Nerio Pollastri einen Streifzug durch die Spannung zwischen philosophischen Delirien und dem “realen” Leben unternommen. Die italienische Originalpassage von Seite 56 vergibt für mich aufregende Prädikate wie “antisokratisch”, “Zen” und “New Age”, die in jahrzehntelangen Opfern philosophischer Fachidiotie das Gefühl für guten Espresso in der Cafeteria der AOK Nord erwecken.
Und ich fühle mich dabei als Barristo.

 

 

Wir_leisten_uns_zu_Tode
Unter dem etwas zu offensichtlichen Titel “Wir leisten uns zu Tode” veröffentlicht Claudio Hoffmann im Jahre des Herrn 2014 eine Philllipika ggen die Leistungsgesellschaft .
Auf Seite 120 sieht er dabei den von mir in der Schweiz bemerkten “Sozialismus der Reichen” als Ausdruck von Verdrängung und Schönfärberei unhaltbarer Zustände. Dass er mich denjenigen zurechnet, die eine “schöne heile Welt” wünschen, freut mich dennoch.

Wirtschaftsförderung

Die Diplomantinnen  Rita Taphorn und  Jacqueline Schwegmann analysierten die Wirtschaftsförderung von Bund und Ländern. Im Vorwort schreiben sie über mich: “Er war es, der das Thema initiierte. und uns wichtige einführende Kenntnisse vermittelte. Durch seine inhaltlichen Anregungen während der gesamten Arbeit…”- genug! Mehr Lob halten Sie, werter Leser und auch ich nicht aus.

 

Unter der Literatur zum Fall Mollath blieb das im MollathApril 2014 erschienene Büchlein von Gerald Mackenthun relativ unbeachtet. Aus gutem Grund: Noch immer wähnt sich die Mehrheit der Medien als Retter des zu Unrecht verurteilten und in die Psychiatrie eingewiesenen Gustl Mollath. Mackenthun stellt dessen Opferrolle in Frage – und zitiert dabei ausgiebig mein Gespräch mit Mollath-Gutachter Kröber.
Da ich der einzige Autor war, der auf Einladung der Klinik Mollath im Bayreuther Bezirkskrankenhaus besuchte, kann ich den von Mackenthun polemisch als “Volksgutachten” vorherrschenden Meinungen widersprechen: Mollath durfte die Klinik 1) jederzeit verlassen, wurde 2) dort nie behandelt und hat 3) die beiden ihm vorgeworfenen Delikte begangen.

Die_ungewollte_Moderne“Die ungewollte Moderne” –  so betitelte der ehemalige DDR-Bewohner Wolfgang Engler 1995 sein bei Suhrkamp erschienenes Bändchen. Eben dort, auf Seite 153 bemerkt er, dass es das “zweifelhafte Verdienst des Hofmalers Alexander Dill” sei, den DDR-Philosophen und Präsidenten der Akademie der Wissenschaften der DDR Manfred Buhr rehabilitiert zu haben. Solches tat Dill in der ZEIT im Jahre des Kohl1992. Der Artikel ist noch online.
Es hagelte Leserbriefe, die die ZEIT auch fast alle veröffentlichte. So was nannte man damals eine Debatte. Mark Siemons hat Englers Buch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung rezensiert; jener Mark Siemons, der mit mir 1989 in der noch-DDR auf dem Alexanderplatz stand, als ich – als Immanuel Kant verkleidet – den verblüfften Ostberlinern die Aufklärungsschrift von Kant überreichte.
Manfred Buhr verstarb 2008, völlig unbekannt im Westen, verfemt und verdrängt im Osten. Im Wikipedia-Artikel über ihn ist mein ZEIT-Artikel als “Würdigung” verlinkt.
Engler ist inzwischen Rektor der Schauspielschule “Ernst Busch” in Berlin.
Und ich staune, wie stark ich doch zeitweise in die deutsche Geschichte verwoben war.

 

 

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